Moin,
Moin,
letzte Woche auf einer Tagung hielt auch ein leitender Claas-Mitarbeiter einen interessanten Vortrag. Da kam bei der anschließenden Diskussion die Frage auf, weshalb sich Claas im Gegensatz zu Rußland, China etc. nicht in Afrika engagiert, es gäbe doch einen riesigen Absatzmarkt dort. Kurz und knapp: Die Korruption erstickt alle Aktivitäten und die politischen Verhältnisse v.a. in Südafrika sind alles andere als stabil!
Gruß, Rudolf
Claas-Produkte sind idR für diesen Teil des Kontinents außer evtl. Südafrika technisch viel zu aufwändig konstruiert. Ich war vor ein paar Jahren mal Praktikant auf einer großen Cash-Crop-Farm in Ostafrika. 350 km entfernt von der Hauptstadt gibt es keine Infrarstruktur. Schon die Beschaffung genormter Kugellager bedarf mehrerer Tage.
Der Betrieb hatte drei große Lexion-Hybridmaschinen von Claas. Zum Vorerntecheck kam ein ägyptischer Werksvertreter, der viele Länder Afrikas zuständig war. Fachlich kannte er das Reparaturbuch in- und auswändig, aber hat auch nur nach diesem repariert. Ohne passende Ersatzteile war schnell Ende im Gelände.
Die Farm verfügte über ein für meine Begriffe riesiges Ersatzteillager, das jedoch auch nicht für alle Eventualiäten gerüstet war.
Ersatzteile wurden idR aus Deutschland bezogen. Verschickt per Luftpost. Bis diese den Zoll passiert hatten und auf der Farm lagen, konnte wohlbemerkt mitten in der Ernte zwei Wochen ins Land ziehen. Praktische sah es dann so aus, dass quasi immer ein Mähdrescher als Ersatzteilspender diente, um die anderen beiden am Laufen zu halten.
Gruß